Gesellschaftswissenschaften Was immer Du tun kannst oder träumst es zu können, fang damit an. (Johann Wolfgang von Goethe)
Raum – Zeit – Gesellschaft
Diesem die Fächer Geschichte, Politik, Sozialwissenschaften und Geografie umfassenden Fachbereich wird am Ritzefeld-Gymnasium ein hoher Stellenwert eingeräumt, spielen hier doch offene, kooperaÂtive und fächerverÂbinÂdenÂde Lernformen eine bedeutende Rolle. Im Fachbereich GesellschaftsÂwissenÂschaften beÂschäftigen sich die Schüler mit den vielÂfälÂtigen ErscheiÂnungsÂformen des Zusammenlebens von MenÂschen in Vergangenheit, GegenÂwart und Zukunft. Sie gehen der Frage nach, wie dieses ZuÂsamÂÂmenÂleben gesellÂschaftlich, politisch und wirtÂschaftÂÂlich gestalÂtet werden kann, welche räumÂlichen Bedingungen dabei eine Rolle spielen und wie es in der Vergangenheit gestalÂtet wurde. EckÂpfeiler der fachlichen Inhalte, die eine fundierte Allgemeinbildung herstellen, bilden die Kenntnis der eigenen-, der europäÂischen Geschichte und der Weltgeschichte, sie sind die GrundÂlagen für die OrienÂtierung in Leben und GesellÂschaft. In den Sozialwissenschaften wird verstärkt auf die gegenÂwärtigen und zukünfÂtigen politiÂschen und ökonoÂmischen Lebenssituationen (politische, ökonomische und gesellÂschaftÂliche PartiÂziÂpation) fokusÂsiert. Die Geografie behanÂdelt die natürlichen GegebenÂheiten und sozioÂökonomischen ProÂzesse im räumlichen Wirkungsgefüge. StudierÂfähigkeit wird erreicht durch die Herausbildung analytischer Fähigkeiten in AbhängigÂkeit von den speziÂfischen ErforÂderÂnissen der jeweiligen Fächer (Text-, Bild-, Karten-, Statistikanalyse), die EinbinÂdung der analysierten Medien in historische, politische und räumliche ZusamÂmenhänge und schließlich die BeurteiÂlung und Bewertung analysierter Fakten und Meinungen unter historischen, politischen und raumplaÂneÂrischen GesichtsÂpunkten. Reflexion gesellschaftlicher KonÂflikte und ihrer BewältigungsÂmöglichkeiten (KomÂproÂÂmissÂfähigkeit, GewaltÂlosigkeit).
Ziel des Unterrichts zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung ist eine Mündigkeit, resultierend in der FähigÂkeit und Bereitschaft, VerantÂworÂtung für das eigene Leben zu übernehmen und verantÂwortlich und reflektiert am gesellschaftlichen und politischen Leben teilzunehmen. Durch die regelÂmäßige ThematisieÂrung von gesellÂschaftÂlichen Inhalten nicht nur beim Klassenlehrer wird die politische Bildung der Schüler erweitert. Das Thema Wahlen und Demokratie (Wahlen in der KlassenÂgemeinschaft, Rollenspiele, KlassenÂrat bis hin zur StreitÂschlichÂtung und Berufsberatung) wird so regelÂmäßig gepflegt. Dabei lernen die Schüler, Interessen zu artikuÂlieren, sie mit anderen abzugleichen und geÂmeinÂsame Lösungen zu erarÂbeiÂten, was zu einer GesprächsÂkultur führt, die von festen Regeln unterÂstützt wird. Ausgehend von lebensnahen Lernsituationen (privat, beruflich und gesellÂschaftÂlich) erarbeiten sich die Schüler zunehÂmend die Kompetenzen, mit fachlichen Methoden InformaÂtionen zu sammeln, die sie zur BewälÂtigung konÂkreter Situationen benötigen, sie zu verarbeiten und mit anderen InforÂmaÂtionen zu verÂknüpÂfen. Eigene LösungsÂvorschläge und Urteile werden formuliert und im Rahmen der an Humanität orientierten Grundsätze (MenschenÂrechte, Grundgesetz) überprüft. Aktuelle politische Entwicklungen werden hierbei aufgegriffen und fließen in den Unterricht ein (Rechtsradikalismus, Lokalgeschichte). Die Schüler entwickeln weiterhin die Bereitschaft, Meinungen und Einstellungen anderer zu respektieren und deren Rechte zu achten. Darüber hinaus erarbeiten sie sich OrdnungsÂstrukÂturen, um weiteres histoÂrisches, geoÂgraÂfisches und politisches Wissen, das sie im Laufe des lebensÂlanÂgen Lernens erwerben, gedankÂlich einzusortieren und OrienÂtieÂrung zu gewinnen. Dies ermöglicht ihnen schließlich die aktive Teilhabe am öffentÂlichen Diskurs in unserer GesellÂschaft. Im Fach Geografie rücken die Betrachtung und Erkundung des unmittelbaren Wohnumfeldes, die konkrete StadtÂplaÂnung und die FlächenÂnutzungsplanung in den Mittelpunkt. Als örtlicher Bezug wird das Umfeld der Euregio Maas-Rhein einbeÂzogen. Einen gewissen Gegenpol bilden die Themenbereiche Globalisierung und ZukunftsÂvisionen. Der Unterricht eröffnet einen Raum für Reflexion sowohl über die historischen Wurzeln der eigenen GegenÂwart als auch über die offene Zukunft. Schüler erkennen die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen RahmenÂbeÂdingungen menschÂlichen Handelns sowie die Verantwortung bei der Gestaltung von Zukunft. Die Beschäftigung mit anderen Gesellschaften und Kulturen in anderen Zeiten oder Räumen lässt deren Eigenart und Wert deutlich werden und leistet so einen Beitrag zur interkulturellen Bildung (Offenheit für Neues). Kontroverse WertvorÂstellungen, Interessen und Zukunftsvorstellungen werden als GrundÂelemente des sozialen ZusammenÂlebens deutlich. Unterricht in Gesellschaftswissenschaften trägt somit in besonÂderer Weise zur WerteverÂmittlung bei, indem er grundlegende Werte und Normen erlebbar macht: ToleÂranz abweichender Meinungen, Umgang mit Konflikten im gewaltfreien Diskurs, Einüben demokraÂtischer VerÂhalÂtensÂweisen. Darüber hinaus macht er diese Werte und Normen selbst zum Thema, wenn sich die Schüler etwa Möglichkeiten einer nachhaltigen Nutzung von Räumen und Ressourcen erschließen, die Bedeutung von RechtsÂstaat und MenschenÂrechten erkennen und Regeln, Verfahren und Institutionen, die heute das Zusammenleben in unserem GemeinÂweÂsen bestimmen, als notwendig erachten.