Valognes 2014 Ein Bericht von L. Grot (9a)
Am Donnerstag, den 25. September 2014 fuhren wir voller Freude auf den uns bevorstehenden Schüleraustausch mit dem Collège Felix Buhot in Valognes in Stolberg am Krankenhausparkplatz los. Die Busfahrt sollte 10 Stunden dauern und wir kamen wie geplant um 18 Uhr in Valognes an. Kurz vor der Ankunft machten uns die mitgereisten Lehrerinnen Frau Camiola und Frau Hamacher noch einmal auf die Französische Begrüßungssitte aufmerksam, nämlich die „Bises“, also 2 „Küsse“ auf beide Wangen. Dies rief insbesondere in der männlichen Fraktion einige kritische Reaktionen hervor („Wenn der mich küssen will, hau‘ ich den“).
Kurz vor der Ankunft stieg die Spannung im Bus merklich an, und als wir unsere französischen Austauschschüler vor dem Collège stehen sahen, hielt es einige von uns nicht mehr auf ihren Sitzen. Wir gingen in eine Art Aula, wo unsere Austauschschüler und ihre Eltern bereits auf uns warteten. Nacheinander wurden die Schülerpaare aufgerufen. Uns wurden Kekse und Orangensaft angeboten. Nach einer kurzen Verabschiedung von unseren Mitschülern fuhren wir mit unseren Gastfamilien nach Hause. By the way: Obwohl es einige nicht glauben konnten, begrüßen sich die Schüler in Frankreich wirklich mit den „Bises“, allerdings geben sich Jungen bzw. Männer untereinander meistens nur die Hand. Als ich zuhause bei meiner Gastfamilie ankam haben mir meine Gasteltern ihr Haus und ihren Garten gezeigt und wir haben am Abend zusammen gegessen.
Am nächsten Morgen gingen wir mit unseren Austauschpartnern zur Schule und konnten dort 2 Unterrichtsstunden miterleben. Ich denke, die Möglichkeit sich den französischen Unterricht anzuschauen, war für alle sehr interessant, auch wenn sich einige mehr und andere weniger interessante Fächer anschauen durften. Nach diesen 2 Unterrichtsstunden, also bei uns nach dem ersten Block, wurden wir im „Hôtel de Ville“ von Valognes, dem Rathaus, vom Bürgermeister der Stadt und dem Schulleiter des Collèges begrüßt. Anschließend gab es für uns etwas zu trinken, Kekse und ein kleines Gastgeschenk, bestehend aus einigen Infobroschüren über Valognes und die Region und einem USB-Stick.
Nach dem Empfang im Rathaus gingen wir in der Mensa des Collèges essen und besuchten anschließend das Mueée de Cidre, wo es um die Produktion des Cidre ging – einer alkoholischen Spezialität der Region, die aus Äpfeln hergestellt wird. Anschließend machten wir eine kleine Stadtrally durch den Ort. Den Abend verbrachten wir bei unseren Gastfamilien.
Das Wochenende verbrachten wir ebenfalls mit unseren Gastfamilien. Die meisten waren am Samstag oder am Sonntag auf der „Fête Forraine“ in Brix. Diese ist eine Mischung aus Kirmes, Markt und Tierhandel. Dort gab es Fahrgeschäfte wie Autoscooter und Karusselle, aber auch Marktstände mit allem, was das Herz begehrt (und auch ein bisschen mehr). Die größte Ãœberraschung für die meisten war aber die Tierabteilung: Hier gab es alles, von kleinen Hunden über Hühner bis zu Pferden und Schafen. In Frankreich ist es üblich, dass sich Familien Hühner im Garten halten und diese zu besonderen Anlässen schlachten und essen. Ein anderes beliebtes Ausflugsziel war natürlich das nicht weit entfernte Meer, entweder um einfach so an den Strand zu gehen, oder um sich Museen und Ausstellungen zum sogenannten D-Day, also der Landung der Alliierten in der Normandie während des zweiten Weltkrieges, anzusehen.
Am Montag folgte das Highlight des Austausches, nähmlich der ganztägige Ausflug zum Mont Saint-Michel. Wir besichtigten die Klosterinsel aus dem Mittelalter gemeinsam mit unseren französischen Austauschschülern. Nachdem wir auf eigene Faust oder mit Audioguides bestückt die Insel erkunden konnten, machten wir eine Wattwanderung zurück aufs Festland. Die ca. 6 Kilometer lange Route ging an einer Nachbarinsel vom Mont Saint-Michel vorbei und anschließend aufs Festland. Die Wattwaderung, die etwa 1,5 bis 2 Stunden dauerte, hat uns allen richtig viel Spaß gemacht und war für die meisten das Highlight des gesamten Austausches.
Dienstag besuchten wir die Stadt Cherbourg mit der „Cité de la mer“. Die „Cité de la mer“ ist ein Museum, mit einer großen Ausstellung zur Titanic, Nachbauten vieler Forschungs-U-Boote, einem großen Aquarium sowie dem Highlight, einem französichen Atom U-Boot, welches man mit einem Audioguide besichtigen konnte. Diese Gelegenheit ließen wir uns nicht nehmen, und nachdem wir die Cité de la mer besichtigt hatten, konnten wir uns noch einige Stunden Freizeit in Cherbourg selbst gestalten.
Am Mittwoch hätten wir eigentlich wieder den französischen Unterricht besuchen sollen, allerdings hatten die Lehrer des Collèges an diesem Tag kurzfristig einen Termin der Schulbehörde wahrzunehmen, also hatten die Schüler des Collèges und wir frei. Unsere Austauschpartner organisierten ein gemeinsames Döneressen in der Stadt, wo auch die meisten hin gingen. Nach dem Essen gingen wir noch in eine Art Jugendzentrum und vertrieben uns dort den Nachmittag. Den letzten Abend verbrachten wir wieder kofferpackend bei unseren Gastfamilien.
Am Donnerstag – nach 7 spannenden Tagen in Valognes – fuhren wir um 8 Uhr wieder Richtung Stolberg ab. Bei der Verabschiedung von unseren Austauschschülern flossen bei einigen Tränen, denn man hat sich während dieser 7 Tage des Zusammenlebens durchaus gut kennengelernt.
Es war für uns alle eine sehr schöne Zeit in Valognes, die wir so schnell nicht vergessen werden. Wir freuen uns alle schon darauf, wenn unsere Austauschschüler in einem halben Jahr, also im April 2015, nach Stolberg kommen.