Wenn Holmes und Watson Urlaub machen, dann … ... ist am Ritze wieder Theaterspielzeit!
„Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein, so unwahrscheinlich sie auch klingen mag.“ Wahr war wahrscheinlich, dass am 02. und 03.06.2016 der Literaturkurs der Q1 von Frau Hager in der Aula des Ritzefeld-Gymnasiums das Ergebnis ihrer „mörderischen Proben“ präsentierte. „Gute Informationen sind schwer zu bekommen. Noch schwerer ist es, mit ihnen etwas anzufangen.“
Welchen Stellenwert die Aufführungen von Theaterstücken der Literaturkurse der Q1 mittlerweile haben, zeigt nicht allein die Tatsache, dass alle Kursteilnehmer es sich nicht nehmen lassen wollten, eine Rolle auf der Bühne zu übernehmen. Mit Spielwitz und Liebe zum Detail gaben die jungen Schauspieler dem Publikum mitunter komisch-kriminelle Einblicke in das turbulente Schauspieler-Dasein am Theater. Es trafen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander, die es galt herauszuarbeiten: einen genervten Regisseur, der sich nur mit Kaffee über Wasser halten konnte, eine „zeitlose“ Theaterleiterin, Techniker und Bühnenbildner, die alles und nichts im Griff hatten, ein Hausmeister aus Bayern – selbstredend -, und die unterschiedlichsten Charakterköpfe unter den Schauspielern, die es zu bändigen galt. In diesem Hexenkessel menschlicher Eigenheiten verschwand dann auch noch einer der Hauptdarsteller – Ausgangspunkt für Ermittlungen zweier Kriminalteams, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Hier trafen die feinsinnig-kombinatorische Vorgehensweise eines Holmes und Watson aus dem frühen 20. Jahrhundert auf die polternd-unbeholfene Art eines Macho-Inspektors, wie man ihn aus modernen Fernsehserien kennt, und seine analytisch-präzise arbeitende Assistentin.
Insgesamt bescherten die Schauspieler dem Publikum wieder einmal einen vergnüglichen Abend, der sich in die lange Tradition herausragender Theateraufführungen am Ritze einreiht.
Bericht in der Stolberger Zeitung vom 08.06.2016