Von geklonten Schülern und virtuellen Urlaubsfahrten Theater-AG des Ritze führte das futuristisch-satirisches Stück "2222" auf
Nach dem sehr erfolgreichen Stück Fabiotoria im letzten Schuljahr konnten wir uns auch dieses Jahr wieder auf einen vergnüglich-amüsanten Abend freuen – gestaltet von der Theater-AG des Ritze, die von den beiden Q2-Schülerinnen J. Heintz und D. Uygun geleitet wird.
Lehrer gehen schneller kaputt als Computer
Dieses Mal (19.03.2015) stand das futuristisch-gesellschaftskritische Stück “2222” von Franzi Klingelhöfer auf dem Programm. Wie es der Titel vermuten lässt – spielt das Stück im Jahre 2222 und stellt eine Ansammlung von verschiedenen Szenen dar, die mit Humor und Satire das Thema Zukunft unter die Lupe nehmen. Neben der Schule der Zukunft, in der Schüler mit sogenannten Paukomaten vollautomatisch lernen und Lehrer die besten Schüler klonen, zeigt das Stück, wie in vielen Jahren virtuell in Urlaub gefahren wird und man im Restaurant Pillen statt Schnitzel vorgesetzt bekommt.
Ob man sich nun das Wunschkind im Fortpflanzungslabor bestellen, das eigene Alter mit Hilfe einer Alterungsuhr einstellen oder sich dem Self-Boxing unterziehen möchte – das sind nur ein paar der vielen Episoden, die die Mitglieder der Theater-AG dem Publikum mit viel Humor und einem Schuss Sarkasmus näherbrachten. Ohne sich selbst allzu ernst zu nehmen, zeigten die zehn Schüler der Klassen 7 und 8 in diesem gesellschaftskritischem Stück, was uns bevorsteht… – einschließlich der eher beiläufig dahergesagten Überlieferung an die Paukomaten-Ur-ur-enkel:
„…meine Oma hat erzählt, dass ihre Oma noch von Menschen unterrichtet wurde, so genannten Lehrern! Aber die waren noch schneller kaputt als ein Computer! Hielten gar nichts aus! Da gab es einen zu großen Verschleiß. Und bezahlt mussten die auch noch werden. Das hat sich natürlich auf die Dauer nicht rentiert.“
Da freut man sich doch lieber über die Schüler der jetzigen Generation, die sich mit unglaublichem Engagement und unter schwierigen Bedingungen an dieses Projekt wagten, angespornt von ihrer jederzeit spürbaren Leidenschaft für das Theater-Spielen und der Freude an der eigenen Kreativität, die innerhalb der Gemeinschaft zu etwas ganz Großem gelang (- und das (fast) ganz ohne Lehrer -) und vom Publikum mit donnerndem Applaus belohnt wurde!
In verschiedenen Rollen waren zu sehen: L. Aretz, L. Bauer, N. Baumanns, N. Bartusch, J. Becker, M.-S. Büchers, F. Heintz, T. Kraushaar, N. Reich und G. Rogowski. Regie führten J. Heintz und D. Uygun; D. Schornstein half tatkräftig in der Technik.
Allen Mitwirkenden und Unterstützern im Hintergrund gilt unser herzlicher Dank für diesen tollen Theater-Abend – und wenn wir uns einen eigenen Blick in die Zukunft erlauben dürfen: Wir freuen uns sehr darauf, noch viele weitere Aufführungen der Theater-AG erleben zu dürfen.
Zur Autorin
Franzi Klingelhöfer, geboren im letzten Jahrtausend in Bad Reichenhall, studierte Germanistik und Geschichte an der LMU München, ist von Beruf Lehrerin für Deutsch und Geschichte und leitete über viele Jahre selbst eine Theatergruppe.