Vesper Latinus reloaded Klasse 9c begeistert mit Theaterstücken in lateinischer und deutscher Sprache
180630. Einen vergnüglichen lateinischen Abend bereitete uns die Klasse 9c zusammen mit ihrer Klassen- und Latein-Lehrerin Frau Mentjes am Dienstag, dem 26.06.18, in der Aula des Ritzefeld-Gymnasiums. J. Peters führte gekonnt durch das Programm. Zunächst entführten uns die Schauspieler mit dem in lateinischer Sprache verfassten Stück „Bavarix – oder Caesar und die Bayern“ in das Jahr 58 v. Chr.. Die Geschichte ist nicht Bestandteil von Caesars allseits bekanntem „Bellum gallicum“ – verständlich, denn wer schreibt schon gerne darüber, wie man von den Bayern hinters Licht geführt wurde. Pointiert untermalt wurden die einzelnen Szenen, die teilweise in bayerischer Mundart vorgetragen wurden, mit „Volks-Liedern“ wie Heidi oder Zillertaler Hochzeitsmarsch und klassischen Melodien wie z.B. der Arie aus Mozarts Oper „Figaro“.
In der Pause konnten sich die Zuschauer und Schauspieler im Eingangsbereich ein wenig mit Getränken erfrischen und miteinander ins Gespräch kommen.
Vertraute Klänge des Tatort-Intros leiteten nach der Pause über zum zweiten Stück des Abends: „Drei Togen für die Wäscherei“ – ein witzig-komisches Kriminalstück von A. Winkelmann in deutscher Sprache, das der Frage auf den Grund geht, wer Julius Cäsar umbrachte.
Rom im Jahre 710 seit Gründung der Stadt Rom (44 v. Chr.) – Julius Cäsar wurde ermordet. Flavius Maximus (C. Meurer), ein in Rom lizensierter Pivatdetektiv, wird von Cäsars ehemaligem Freund Brutus (J. Wilden) beauftragt, den Fall zu übernehmen. Cäsars Frau Calpurnia hilft ihm mit ihrem penetrant-nervtötenden Gejammere nicht wirklich weiter. Flavius erwischt Senator und Zeugen Marcus Antonius hinter einer Säule, der jedoch – noch bevor er den Namen des Mörders preisgeben kann – heimtückisch von Brutus umgebracht wird.
Flavius hofft, in der Imbissbude und Spelunke von Claudius Informationen zur Ermordung Cäsars zu bekommen. Während Calpurnia immer noch wehklagt, glaubt Claudius, den Mörder zu kennen, bricht aber ebenso wie Marc Anton zuvor röchelnd zusammen, bevor er den Namen des Mörders aussprechen kann. Brutus, der ahnt, dass noch weitere Zeugen seine schändliche Tat gesehen haben, ist zur Stelle und kann erneut unerkannt zuschlagen, bevor er auffliegt!
Schließlich beginnt es Flavius zu dämmern, dass Brutus bei allen drei Morden (Drei Togen für die Wäscherei!) sofort zugegen war, und stellt ihn zur Rede. Brutus gesteht die Morde, bedroht Flavius und flieht. Doch Flavius weiß, wo er Brutus finden würde, und macht sich mit Centurionen und einer neuen Erfindung, dem Megaphon, auf den weg zum Senat, wo er tatsächlich auf Brutus trifft. Mit Zwiebeln und alten Socken treiben sie Brutus aus seinem Versteck und nehmen ihn fest. Flavius wird frenetisch gefeiert und wendet sich Calpurnia zu, muss aber schließlich vor ihrem Wehklagen und Gezeter fliehen: „Mami, zu Hilfe!“
Wenn man weiß, dass die jungen Schauspieler diese beiden Stücke zusätzlich zum normalen Unterrichtsalltag in monatelangen Vorbereitungen und Proben auf die Bühne brachten, ist die schauspielerische Leistung und das Engagement der gesamten Klasse umso bemerkenswerter. Dafür bedankte sich das Publikum mit lang anhaltendem Applaus und Lob für diesen amüsanten Abend und eine gelungene Aufführung.
Fotos: Dr. O.