Weimar und Buchenwald 2015 Ein Bericht über die Kultour 2015 der Q2 - von J. Faymonville
Am Ritzefeld fährt der Abschlussjahrgang traditionell über ein Wochenende nach Weimar, um dort sowohl die Geschichte der Stadt anschaulich vermittelt zu bekommen als auch um das nahe gelegene KZ Buchenwald zu besichtigen. So machten sich auch dieses Jahr am 23. Oktober die Schüler der Q2 in Begleitung von Frau Ewen, Herrn Schumann und Herrn Mischlewitz auf die Reise nach Weimar.
Am Freitagmittag bezogen wir, nach der etwa siebenstündigen Fahrt, unsere Herberge. Bei der am frühen Abend anstehenden Stadtführung erfuhren wir viel über wichtige Gebäude und Denkmäler und spazierten durch den bekannten Park an der Ilm, in dem unter anderem auch Goethes ehemaliges Gartenhaus steht. Nach einem gemeinsamen Abendessen hatten wir dann noch die Möglichkeit, die Stadt auf eigene Faust kennen zu lernen.
Am nächsten Morgen wanderten wir bereits sehr früh in das ehemalige KZ Buchenwald auf dem Ettersberg, um Einblicke in den dunklen Teil der Geschichte Weimars zu erhalten. Nach einem Film über die Geschichte Buchenwalds führte uns eine Historikerin über den nahezu gesamten Lagerkomplex. Mit fachkundigen Informationen und bestürzenden Geschichten wurde uns die grausame Vergangenheit dieses Ortes nahegebracht. In dem 1937 von der SS errichteten Lager sollten politische Gegner, Juden und weitere Minderheiten, die als „gemeinschaftsfremd“ angesehen wurden, dauerhaft aus dem deutschen „Volkskörper“ ausgeschlossen werden. Nach Kriegsbeginn wurden Menschen aus ganz Europa nach Buchenwald verschleppt. Im KZ selbst und seinen 136 Außenlagern waren insgesamt über 250.000 Menschen inhaftiert. Am Ende des Krieges war Buchenwald das größte KZ im Deutschen Reich. Ãœber 56.000 Menschen starben. (Quelle: http://www.buchenwald.de/72/)
Den frühen Abend in der Jugendherberge nutzten viele Schüler, um die Eindrücke des Tages allein oder gemeinsam zu verarbeiten. Einen positiven Ausklang bot uns der Besuch des „Felsenkellers“ am Abend in dem wir gemeinsam bei Speis und Trank unsere Erfahrungen der letzten Tage austauschten.
Sonntagmorgen hieß es dann Koffer packen. Die abschließende Station unserer „Kultour“ war das Goethe-Museum und das angeschlossene ehemalige Wohnhaus Goethes. Von dort holte uns unser Busfahrer Ali ab und brachte uns sicher wieder in unsere Heimat, wo uns unsere Eltern schon erwarteten.
Das Wochenende in Weimar war für alle Teilnehmer eine bereichernde Reise von der wir neben sehr ernsten Erfahrungen wie im KZ Buchenwald auch viele schöne Erinnerungen mit nach Hause nahmen.