Weimar und Buchenwald 2013 I Deutsche Kulturgeschichte zwischen Humanismus und Barbarei
Kultour nach Weimar – oder wie wir Hakan überlebten
25.01.13 – 8 Stunden white-beard J. und einige Schweißperlen durch die doch eher rasante Fahrt später kamen wir in Weimar an. Ausgestiegen empfingen uns knackige -18° und die Erkenntnis, dass Schneepflüge vollkommen überbewertet seien. Geführt vom Weisheit in sich Tragenden, wandelnden Lexikon J. betraten wir die Empfangshalle einer kulturgeprägten Jugendgaststätte im rustikalen DDR Look. Kurz angefreundet mit den Begebenheiten, begannen wir die historische Schatzsuche durch das verschneite Örtchen. Die Kälte machte allen sichtlich zu schaffen und nach ca. 10 Minuten machten sich erster Unmut und Frust breit. Trotz alledem setzten wir unseren Fußmarsch fort und lernten allerhand Wissenswertes über Weimars Geschichte und seine „Promis“. Nach den vom wanderlustgetriebenen Mac Arthur angekündigten 1,5 Stunden (in Wirklichkeit 3, gefühlten 6) schlenderten wir zurück zur Bleibe. Um uns aufzuwärmen deckten allerlei unbekannte Gesichter sich mit präpariertem Ethanol ein um die Kälte von innen zu bekämpfen. Nach einer ohnehin unruhigen Nacht wurden wir dann pünktlich um 6 durch den häuslichen Feueralarm geweckt, der durch den Qualm einer Zigarette des Busfahrers ausgelöst wurde. Nachdem der Schock bewältigt war, legten wir uns trotzdessen für eine weitere Stunde aufs Ohr bis das Frühstück rief.
Stadtrundgang in Weimar
26.01. – Um 9 gab’s dann die Besprechung über das weitere Vorgehen des Tages, welches die Wanderung zum Konzentrationslager Buchenwald beinhaltete. Womit keiner rechnen konnte: Der „Spaziergang“ ging durch tiefsten Wald, wobei uns die Schneehöhe von 25 cm und ständige Berge und Täler das Gehen erschwerten. Nach gefühlten 4,333 Stunden und >60 kalten Füßen später gelangten wir an den historischen Ort. Angekommen, empfing uns ein recht informativer Film über die Rahmenbedingungen im vor Ort eingebauten Kinosaal. Geleitet von 2 Führern betraten wir zuerst eine Modellstätte und später dann die Ãœberreste des nach dem Krieg nahezu vollständig abgebauten Lagers. Auch wenn sich wahrscheinlich jeder vorher über die Zustände bereits Gedanken gemacht hatte, sahen wir in allen Gesichtern Entsetzen und Bedrücken. Die schreckliche Vergangenheit prägte alle je weiter wir die Anlage betraten. Mit Respekt verließen wir nach den Führungen die Gedenkstätte und redeten auch Stunden später noch über die dort früher vorherrschenden Zustände. Ein sehr prägender Moment unserer Reise, für den wir sehr dankbar sind, ihn erleben zu dürfen. Großer Dank gebührt dem Initiator der jährlichen Weimarfahrt – A. Jaworski! Abgeschlossen mit „History & Co“, ging’s weiter mit den Feierlichkeiten. A. Klenner lockerte die Stimmung und bestellte für die halbe Crew Pizza – nicht zur Freude aller. Unbeeindruckt dessen nutzten wir fettige Pizza, Döner und Backfactory-Köstlichkeiten als Grundlage für den finalen Abend. Um den Tag in der Gemeinschaft ausklingen zu lassen trafen sich alle in gemütlichem Ambiente für einige Stündchen. Ein paar Bierchen später spaltete sich die Gruppe. „Horrende Summen“ ausgegeben, fanden sich alle nach und nach in der Jugendherberge ein. Von dem legendären Abend ist nicht viel bekannt, wir sind uns jedoch nicht sicher, dass wir einen Eindruck hinterlassen haben…
Wanderung durch die „Zeitschneise“ zur Gedenkstätte Buchenwald
27.01. – Sichtlich geschafft traf man sich morgens zum Frühstück, auch wenn auf Vollzähligkeit verzichtet wurde. Anschließend schauten wir einen sehr sachinhaltgeladenen und von Humor strotzenden Kurzfilm made with and by A.J. über Weimars Geschichte als Zusammenfassung. 3 Stunden später wachten schließlich die letzten aus ihrem komatösen Nickerchen auf, welches durch Mac Arthurs actiongeladene Stimme provoziert wurde. Zuletzt unternahmen wir eine kurze Exkursion zum Goethehaus, unserer Meinung nach auch um die Zeit vor der Racing-Busfahrt zu expandieren. Bis heute wissen nicht ob Hakan wirklich ein Rennen gegen einen durch seinen Haschisch Konsum ausgelösten imaginären Düsenjet führte oder ob er einfach nur leidenschaftlich gern mit einem Reisebus inklusive 30+ Insassen mit 125 Sachen bei Eisglätte und 50 Meter Sichtweite über die Autobahn jagte. Doch zuletzt bedankte sich sogar Prof. Dr. white-beard Mac Arthur Jaworski für die doch einigermaßen sichere Fahrt ins heimatliche Stolberg.
Streifzug durch das Goethe-Museum und über den Historischen Friedhof
Abschließend lässt sich sagen, dass allen die Kultour nach Weimar gefiel und Eindruck hinterlassen hat. Wir können den Dank für die Ermöglichung dieser Reise kaum in Worte fassen. Noch lange wird uns diese Reise in Erinnerung bleiben und werden die Zeit am Abend mit feuchten Augen wahrscheinlich missen. Ebenfalls großen Dank an die mitgereisten Lehrer: Frau Ewert, Frau Klenner, Frau Wilneder, Herrn Graaf, Herrn Dr. Ostrowski, Herrn Schuhmann, Herrn Sieprath und natürlich Herrn Jaworski, die uns allesamt viel Spaß und Freude auf der Fahrt bereiteten.
Hochachtungsvoll, Jan D. & Markus F. #yolo #vontränengeplagt