London 2018 London Calling - ein Bericht von V. Buschak
180611-15. Es war einmal vor langer langer Zeit…, genauer gesagt vom 10.06.2018 ab 0:15 Uhr, da ereignet es sich, dass der Biologie-LK und der Geschichte-LK zusammen mit Frau Storz und Herrn Fischer zur gemeinsamen Busfahrt ab dem AOK Parkplatz antraten. Mit von der Partie ist eine andere Schule aus dem Ruhrpott, und unser netter Busfahrer, welcher uns auf charmante Art und Weise darauf aufmerksam machte, doch bitte 2 m Abstand zu seinem Bus zu pflegen, wenn wir doch noch mitreisen möchten. Soweit so gut. Nachdem alles Gepäck verstaut und wir uns vor Aufregung gar nicht in den äußerst bequemen Bussitzen halten konnten, geht die weite Reise in Richtung Calais los…
Davon gehen wir zumindest alle aus. Unsere Erwartungen werden leider gegen 0:40 Uhr getäuscht, als wir ganz bewusst an der Brander Autobahnauffahrt vorbei fahren. Wilde Theorien bilden sich. 350 Euro für eine Fahrt nach Brand und zurück? Durch einen ungünstigen Zwischenfall, der wohl von der begleitenden Klasse wenig durchdacht und geplant war, müssen wir eine etwas längere Pause in Heimatnähe ausharren, bis die Reise mit nahezu zweistündiger Verzögerung endlich weitergeht. Gegen 6 Uhr morgens kommen wir schließlich am Hafen von Calais an, wo nach wir nach einer ausgiebigen Pass- und Buskontrolle schließlich mit der Fähre nach Dover fahren. Die netten Bänke in der Fähre nutzen manche Schüler als ideale Schlafmöglichkeit – es ist zum Glück ruhige See. Um ca. 8:20 Uhr Londoner Zeit (es heißt ab jetzt den krassen Jetleg von einer Stunde Zeitverschiebung zu überstehen) kommen wir in Dover an und können während der ca. 1,5 Stunden langen Busfahrt einige Einblicke in die Außenbezirke der Metropole Londons erhaschen.
Gegen 11-12 Uhr kommen wir im Wedgewood Hotel an, dies ist jedoch zu früh, um in unsere Zimmer einchecken zu können. So beschließen Frau Storz und Herr Fischer, zu Fuß mit uns eine erste Entdeckungstour zu starten, um Oystercards zu besorgen und die schöne Lage unseres Hotels zu überprüfen. Jene Oystercards bekommen wir an Paddington Station, wo wir wegen fachmännischen Wissens von Herr Fischers Seite aus 1,5 Stunden warten müssen. Jede Karte muss einzeln bezahlt werden, da nicht alle auf einmal ausgehändigt werden konnten. Um eine Oystercard reicher werden wir ab jetzt den Ohrwurm „Mind the gap between the train and the platform“ nicht mehr los und machen uns zurück zum Hotel, wo wir ab 14 Uhr einchecken und die Zimmer besichtigen dürfen, welche alle „top in Schuss“ sind. Später geht es nochmal zur Oxford Street und zum Picadilly Circus und schließlich gibt es 3 Stunden zur freien Verfügung. Ab 22 Uhr sollen alle wieder im Hotel sein, was unsere Lehrer auch täglich überprüfen sollten. Frau Storz will am ersten Abend schon um 21:05 Uhr Londoner Zeit sichergehen, dass wir auch alle schön im Zimmer sind, da sich Funkuhren nicht umstellen lassen. An diesem ersten Abend sind aber ohnehin die meisten bereits auf ihren Zimmern und nach dieser Kontrolle fallen so ziemlich allen Mitreisenden die Augen zu.
Montag: Ausgeruht, mit großen Erwartungen und knurrendem Magen, treffen wir uns alle im breakfast room wieder. Unsere Erwartungen werden nicht enttäuscht, wir finden heißes Wasser, Teebeutel, Instantkaffe, O-Saft, 2 Sorten ungesüßte Cornflakes, Milch, Marmelade und Toastbrot, das wir selber frisch rösten dürfen, wieder. Das können wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so stärken wir uns alle an dem üppigen Frühstück für die nachfolgende Stadtführung inklusive Mini-Vorträgen, die wir Schüler vorbildlich vorbereitet hatten. Von Buckingham Palace über Westminster Abbey bis hin zum Picadilly Circus ist alles mit dabei. Nach einer Mittagspause brechen wir schließlich gemeinsam zum Natural History Museum auf, welches wir in den jeweiligen Abteilungen auf eigene Faust entdecken dürfen. So genau nimmt das auch eines unser Mitschüler, welcher plötzlich verschwunden ist. Es bricht Panik in der Truppe Reiselustiger auf. Was tun? Herr Fischer macht sich auf die den Weg und trifft ihn nach einer intensiven Suchaktion letztendlich im Museumsshop an, wo ihm dieser mit einer Karte entgegenkommt, als wäre nichts gewesen. Fazit: Die Dinos und „Human Biology“ sind ganz cool, also auf jeden Fall einen Besuch wert! Gegen 18 Uhr gibt es wieder Zeit zur freien Verfügung.
Dienstag: Heute geht es in die Kew Gardens – worauf sich vor allem der Biologie-LK mit Frau Storz freut, hier soll es außergewöhnliche Pflanzen zu sehen und noch ein paar Vorträge zu hören geben. Wir brechen gegen 9 Uhr zur ersten Busfahrt mit einem der typischen roten Doppeldecker Busse in London auf. Zitat Frau Storz „ich hoffe, das ist der richtige Bus“. Das Bauchgefühl war dann doch nur so halb richtig und so müssen wir, um einen Anschlussbus zu erreichen, die Haltestelle wechseln und dem Busfahrer zuwinken. An Letzteres denkt keiner, so werden wir einfach stehen gelassen und müssen auf den Nachfolgebus waren. Um 11 Uhr erreichen wir schließlich doch Kew Gardens und durchwandern, wieder mit Schülervorträgen, gemeinsam die unterschiedlichen Bereiche dieses Botanischen Gartens. Die Truppe Reiserlustiger wird gegen 14 Uhr getrennt, weil es zu einem Ausflug zum Emirates Stadium mit Herrn Fischer gehen sollte. Ab 14:30 Uhr nutzt dann auch der Rest seine Zeit zur freien Verfügung.
Mittwoch: 8:05 Uhr: Aufbruch „ca. eine viertel Stunde zu spät“ meinte Herr Fischer vor der Fahrt nach nach Oxford. Gegen 9:05 Uhr, nur etwas unpünktlich, finden wir dann auch endlich den Bus, in dem die Schüler aus dem Ruhrpott bereits auf uns warteten – wir sind jetzt quitt nach dem Zwischenfall in Stolberg. Die kleine, niedliche und sehr heimisch angehauchte Stadt wird von uns in Kleingruppen erkundet, mit der Aufgabe eine Stadtrallye durchzuführen. Dies wird jedoch, im Hinblick auf „verallgemeinbare Interessen“ , komplett boykottiert– manche kommen mit Geshopptem wieder, andere haben gut gegessen. Wieder andere trifft man mit PINK bzw. Victoria‘s Secret-Tüten an. Auch Frau Storz scheint an den Tüten sehr interessiert zu sein und wir warten alle darauf, wie die zukünftigen Physik oder Bioklausuren angeschleppt werden.
Donnerstag: Unser letzter Tag in London beginnt um 6:50 Uhr mit der Aufgabe, unser Gepäck für die Rückreise schon einmal in den Bus zu bringen. Daraufhin werden die beiden LKs getrennt und so besucht der Biologie-LK den Londoner Zoo und der Geschichte-LK macht sich auf zum Tower of London. Nach einer interaktiver Verhaltensbeobachtung von squirrel monkeys bzw einer eigenständigen Führung durch den Tower trifft die Truppe sich um 17:30 Uhr um Trafalgar Square, um die Ubahn in 4 Schüben zu nehmen – Rushour in London. Gegen 19:35 Uhr fahren wir in London ab, und so wie immer, kommt einem die Rückfahrt viel schneller vor. Nach einer kurzen abendlichen Pause in Dover, warten wir auf die Fähre – der Wellengang ist diesmal etwas stärker als sonst. Dennoch kommen wir alle in Calais und schließlich auch gegen 7 Uhr morgens freitags in Stolberg an.
Die Kommentare unserer beiden Begleitpersonen lauteten „erfolgreich“ und „irgendwas mit Keksen“ ;), aber der Gesang sei „das Schlimmste an der Fahrt gewesen“. So ging eine sehr abwechslungsreiche und lustige Woche in der Weltstadt London zuende, die uns alle um einige Erfahrungen reicher gemacht hat.
Fotos: D. Fischer