
Brüllaffen on fire – München 2016 Ritze-LKs fallen in München ein - lame
Noch etwas müde und dennoch höchst motiviert lernte die Großgruppe, die aus 53 Schülern und 4 Lehrern bestand, am frühen Sonntagmorgen Busfahrer Thomas (in Fachkreisen auch Onkel Billy) kennen. Nach 10 Stunden Fahrt und einem gewagten Überholmanöver quer über den Rastplatz erreichten wir gegen 16 Uhr das wunderschöne München.
Nach Zimmerbezug und Essen auf Sterneniveau in der Tiefgarage ging es vom angesagten „lame“ in die Innenstadt. Neben zwei farblosen Stadtführern überzeugte vor allem der grandiose Simon Goeke durch seine charmante Art, uns München zu präsentieren. Zahlreichen Anfeuerungs-Rufen, lustigen Sprüchen und der Tatsache, dass die zu führende Gruppe am Flammkuchenstand verschwand, trotzte er mit einem geduldigen Lächeln. Simon sagte zum Abschied, dass er uns privat wohl lieber nicht mehr träfe, ihm jedoch nichts peinlich sei, solange er den roten Rucksack trägt. Wir mögen ihn trotzdem. Am späten Abend kamen wir noch zu der Erkenntnis, dass man in Bayern besser alkoholfreies Bier konsumiert als so lame Getränke wie Cola oder Wasser, da dort nur das Bier erschwinglich ist.
Schon am nächsten Morgen wurde die Bildungsreise durch den Besuch des Deutschen Museums fortgesetzt. Neben einem überzeugenden Führer fielen vor allem die beiden anderen ambitionierteren Doktoren-Führer auf, die sich einfach nicht abhängen ließen. Sie waren so begeistert von ihrem Fach, dass sie weder bemerkten, wie die Gruppe immer kleiner wurde, noch die von den Lehrern ausgesprochene Kündigung akzeptierten. Sie sprachen beim Rückwärtsgehen genauso wie beim Weggehen der zu führenden Menschen einfach immer weiter! Lame! Dabei war das Museum an sich wirklich ein Highlight, also ohne Doktoren-Führer!
Höhepunkt der Tages war der Besuch der Bavaria-Filmstudios. Hier konnten sämtliche Literaturprofis und die, die es noch werden wollen, ihr Talent oder das fehlende Talent beim Filmdreh beweisen. So machte Karim das Wetter, Salim, Simon, Karim und Jan glänzten im Traumschiff Suprise in ihren altbekannten Rollen, Frau Hager regelte den Empfang im Fürstenhof, Herr Helmling war raus (passte nicht ins U-Boot). Viele andere Großgruppenmitglieder wirkten beim Superman-Dreh mit, flohen vor Dinosauriern oder feuerten ihre Mitschüler und Lehrer einfach an. Eine Frage bleibt am Ende des Tages: Ob Salim wohl für immer der Flamingo bleibt?
Den Abend verbrachten wir vor der tollen Kulisse des chinesischen Turms im Englischen Garten bei einem leckeren Alkoholfreien und stießen damit auf den Geburtstag unserer Begleiterin Frau Körfer an. Der Rückweg bestand aus ohrenbetäubendem Schlagergebrüll der Brüllaffen. Gar nicht mal so lame!
Dienstag trennten sich die Gruppen. Highlight war sicher der Besuch der Allianz Arena. In Zweierreihen und mit Fabian als Einlaufkind marschierte der Ek-LK-Haufen zur Champions-League-Hymne auf den heiligen Rasen. Im Anschluss wurden mit der jamaikanischen Bob-Mannschaft Fotos geschossen. Ein weiteres beliebtes Fotomotiv war auch der Popo der Bob-Betreuerin, die sich anschließend mehr oder weniger freiwillig unserer Gruppe anschloss. Zeitgleich wurden die Mathematiker ernsthaft weitergebildet und die Germanisten erhielten interessante Einblicke in die Welt des Theaters.
Am Nachmittag gelang es uns, einen Platz im neuen Münchener In-Viertel zu erhaschen. In leicht angeranzter Berliner Atmosphäre im alten Schlachthof schauten wir umgeben von vielen alternativen Menschen ein etwas lames Deutschlandspiel. Marie und Frau Hager nahmen hier testweise die Perspektive des Helmlings ein, indem sie sich auf Bierkästen stellten und diese, auch wenn es etwas peinlich war, nicht mehr verlassen wollten. Ein durchweg gelungener Tag, der vom Disco-Besuch einiger Feierwütiger gekrönt wurde. Nach dem Durchqueren eines pornösen Hinterhofs hoben wir im Innenbereich nicht nur den Altersdurchschnitt, sondern auch noch das Niveau. Der Rückweg führte uns dann durchs Rotlichtviertel. Hier überlegte Frau Hark, einige Schülerinnen zu verkaufen und mit dem Erlös den Münchenaufenthalt noch zu verlängern. Zeitgleich strippte im Hostel Yannick B. für seine übrigen Lehrkörper, wobei dies von ihnen leider nicht verhindert werden konnte.
Mittwoch war dann einfach mega! Super Wetter, tolle Berge, blaue Bergseen und bayrisches Essen mitten im Bergpanorama! Nicht annähernd lame und ohne Worte! Kurz dachten wir, der komische Mensch am See, der uns als „Brüllaffen“, „Vollidioten“, und „Deutsche, die Deutschlands Zukunft gefährden“ bezeichnete und unsere Lehrer wild beschimpfte, sie für inkompetent hielt und fand, sie hätten einfach Angst vor uns, könnte das Bild noch trüben. Jetzt finden wir, dass ihm das nicht gelungen ist! Zwar wurde unser Ball hinterrücks zerstochen, aber unser Zusammenhalt als Gruppe zeigte sich in dieser Situation und den Spaß war es dann auch wert.
Der Abend klang gebührend im Hirschgarten aus, einem der größten Biergärten Europas, wobei wir kleinbürgerlichen Stolberger durch merkwürdige Selbstbedienungszapfhähne leicht überfordert waren. Nachdem Frau Körfer noch nette Bekanntschaft mit einer Kuh und deren Besitzer gemacht hatte, wurde ein Teil der Gruppe von einem illegalen Baustellenfahrzeug nach Hause gebracht. Kein bisschen lame. Das zeigten auch die 40 Wunderkerzen, mit denen Lena ins neue Lebensjahr eskortiert wurde.
Am letzten Tag besuchte eine müde Truppe noch den Justizpalast und die berühmte Surfer-Welle, danach ging es heim…
FAZIT: Münchener Mitarbeiter des Justizpalastes, Fahrradfahrer, Securities und Zugpassagiere sowie Mitarbeiter der Deutschen Bahn finden uns unzivilisiert, Frau Körfer hat ein Kälteproblem (aber zum Glück bei 30 Grad eine Daunenjacke), Frau Hager hat 10.000 Schuhe (aber dennoch keine zum Wandern und auch sonst nichts Praktisches), Herr Helmling hat furchtbare Angst vor seinen Schülern und Frau Hark bewahrt am Ende immer einen kühlen Kopf, auch wenn sie so etwas wie einen Haufen „Brüllaffen“ begleiten muss. Ein Glück, dass unsere Lehrer alle nur drei Jahre älter sind als wir…
Schee war’s! Dor legst die nieda! UND: Mir san keine Brüllaffen! Des is a Schmarrn!