Wie kann ich mein Kind beim Lernen unterstützen? Vortrag "Das Lernen lernen" am Ritzefeld-Gymnasium Stolberg
180314. Am Mittwoch, dem 14.03.2018, lud das Stolberger Ritzefeld-Gymnasium zu einem Vortrag des gemeinnützigen Vereins LVB Lernen e. V. über das Lernen und die Lernmotivation bei Kindern ein. Deutlich über 100 interessierte Eltern nutzten das kostenlose Angebot und kamen um 19.00 Uhr zum Vortrag des Referenten Jürgen Möller zum Thema „Das Lernen lernen“. Sehr unterhaltsam und dadurch kurzweilig vermittelte er in einem ersten Teil die Grundlagen zum Thema „Lernen“ und ging dabei auf das Funktionieren des Gedächtnisses sowie die Notwendigkeit der Bildung von Strukturen (etwa bei den unregelmäßigen Verben im Englischen) und der Wiederholung des Lernstoffes – Stichwort: Vergessenskurve – ein. Nach einer kurzen Pause, in welcher der Referent für Fragen zur Verfügung stand, ging es in einem zweiten Teil vorwiegend um die vier verschiedenen Lerntypen, und zwar den logisch-abstrakten, den sicherheitsliebenden, den kreativ-chaotischen sowie den emotionalen Lerntyp, die sich darin unterscheiden, wie sie an den Lernstoff herangehen und wie sie sich beim Lernen zu Hause und im Unterricht verhalten. Hervorgehoben wurde hier immer wieder die Bedeutsamkeit der richtigen Kommunikation – denn was zum Beispiel den logisch-abstrakten Lerntyp anspornt, das kann den emotionalen Lerntyp völlig demotivieren.
Diese sehr praxisnahen Informationen und Tipps wurden immer wieder durch kleinere interaktive Übungen angereichert, die jedem einzelnen – den Eltern sowie den anwesenden Lehrern – unter anderem auch noch einmal vor Augen führte, was es bedeutet, Schüler zu sein und man gebeten wird, vor einer großen Anzahl von Menschen eine Aufgabe vortragen zu müssen. So wurden die Anwesenden etwa aufgefordert, 20 Begriffe innerhalb von zwei Minuten in der gegebenen Reihenfolge auswendig zu lernen, und dabei kamen vor allem die ersten Reihen doch ziemlich ins Schwitzen.
Die Stimmung während des gut zweistündigen Vortrags war konzentriert, aber auch ausgelassen, denn die Vortragsweise von Jürgen Möller führte dazu, dass sich wohl die meisten in den von ihm skizzierten Situationen in irgendeiner Form wiederfinden und damit nachvollziehen konnten. Am Ende konnten alle mit neuen Erkenntnissen nach Hause gehen – gerade auch die Kommunikation zwischen Eltern und ihren Kindern betreffend. Und keiner der anwesenden Eltern wird seinem Kind von nun an am Vorabend einer Klassenarbeit sagen, dass es „keine Angst“ vor der Arbeit zu haben braucht, sondern wird es dagegen positiv ermuntern. Auch werden alle nun in der Lage sein, den Lerntyp des eigenen Kindes zu erkennen und Situationen, in denen das eigene Kind Lernprobleme hat, besser einzuschätzen.
In etwa zwei Jahren soll der Vortrag in ähnlicher Weise wiederholt werden, da ja auch für die Eltern gilt: Wer lernt und nicht wiederholt, braucht eigentlich auch gar nicht erst zu lernen.
Fotos: M. Ungermann