Planspiel „Model United Nations“ Schüler des Ritzefeld-Gymnasiums debattieren international
180420. Zusammen mit 240 Schülern aus zehn verschiedenen niederländischen Schulen debattierten Annika Eicker, Katharina Hagen, Sebastian Henges, Isabel Lothmann und Til Wassenich aus dem Leistungskurs Englisch der Jahrgangsstufe 11 des Ritzefeld-Gymnasiums im Rahmen des Planspiels „United Netherlands High School Program Model United Nations“ an der Radbound Universität in Nimwegen.
Model-United-Nations-Konferenzen (MUNs) sind Simulationen, bei denen die Teilnehmer in die Rolle von Delegierten bei den Vereinten Nationen schlüpfen. In nachgestellten Gremien wie z. B. der Generalversammlung debattieren die Delegierten ausschließlich in englischer Sprache und streng nach bestimmten Regeln über weltpolitische Themen, handeln Kompromisse aus und verabschieden Resolutionen. Jeder der Teilnehmer vertritt einen Staat, in dessen Position er oder sie sich vor der Konferenz eingearbeitet hat. Dabei zählt nicht die persönliche Meinung, sondern die offizielle Position des zu vertretenden Staates möglichst realistisch wiederzugeben. Die jungen Menschen werden dabei für bestimmte globale, politische Themen sensibilisiert und lernen sich in diesem Bereich in englischer Sprache auszutauschen.
Unsere Schüler repräsentierten die Staaten Israel (I. Lothman), Saudi Arabien (K. Hagen), Russland (A. Eicker), USA (S. Henges) und Syrien (T. Wassenich). Dabei verteidigten sie überzeugend ihre Standpunkte, die sie in manchen Fällen persönlich nicht vertreten. Die von den Organisatoren festgelegten Themen waren z. B. Sklaverei in Libyen, Verfolgung von Christen in Nord-Korea, Abholzung sowie das Recht auf Bildung in Syrien.
In Kooperation mit der AFNORTH International School in Brunssum wurden unsere Schüler im Vorhinein an drei Tagen gemeinsam mit sieben Schülern aus der internationalen Schule von fachkompetenten niederländischen Moderatoren intensiv auf die Konferenz vorbereitet. Sie lernten verschiedene Argumentations- und Präsentationsformen sowie das Protokoll von moderierten und nicht-moderierten Fraktionssitzungen kennen. Auch wenn es sich bei den anderen Workshopteilnehmern um Muttersprachler handelte, standen unsere Schüler ihnen in den Diskussionen in nichts nach. Die anfangs gehegten Bedenken vor der Sprachbarriere waren schnell verflogen. „Ich persönlich kann sagen, dass ich nie das Gefühl hatte, dass es schlimm gewesen wäre, einen Fehler zu machen. Dadurch war man nicht so angespannt und hat dementsprechend auch weniger Fehler gemacht.“ (I. Lothmann)
So korrigierten die Schüler gegenseitig ihre vorbereiteten Eingangsstatements und feilten gemeinschaftlich an deren Vortrag und Präsentation. Auch die Moderatoren waren begeistert. Die Schüler verstünden die Abläufe schneller und seien von Anfang an in der Lage gewesen strukturiertere Reden zu halten.  „Es war eine wunderbare Atmosphäre, die dauerhaft spannend blieb und jedem die Möglichkeit gab an der Diskussion teilzunehmen.“ (S. Henges)
Dann stand die Abschlussveranstaltung an – selbstverständlich waren die Schüler dem Anlass entsprechend in Anzug und Kostüm gekleidet-, bei der nicht nur die neu gelernten Fachvokabeln, sondern auch die Rede- und Präsentationsfähigkeiten erprobt werden konnten. „Nicht nur hat mir die Debatte viel Erfahrung und ein Zertifikat eingebracht, sondern auch die nötige Ãœberwindung und das Selbstvertrauen vor vielen wildfremden Leuten in einer anderen Sprache zu sprechen. Auf Augenhöhe mit Jugendlichen, die genauso wie wir sind, über weltbewegende und global kontrovers diskutierte Themen zu debattieren, hat mir persönlich einen Weitblick über die Möglichkeiten gegeben, die sich durch Englisch für uns ergeben.“ (I. Lothmann)
Während der Konferenz vertraten die „Delegierten“ die Meinung „ihres“ Landes dann in simulierten Komitees, z.B. in der UN-Generalversammlung oder im Ausschuss für Fragen der Menschenrechte. Dort wurden nach einer Tagesordnung aktuelle weltpolitische Themen diskutiert und Resolutionstexte entworfen. Die Delegierten versuchten, Unterstützer für ihre Resolutionsentwürfe zu finden oder durch Kompromissbildung im Sinne ihres Landes für sich zu gewinnen, um anschließend im Komitee über die Resolution zu diskutieren. Als sie im Gremium verabschiedet wurden, wurde der Entwurf an die simulierte Vollversammlung der Vereinten Nationen weitergeleitet, in der nach einer erneuten Diskussion und Abstimmung die Resolution endgültig in Kraft treten konnte. „Die Vorbereitung war anstrengend, aber für die Endveranstaltung hat es sich gelohnt. Die Diskussion war interessant.“ (K. Hagen)
Am Ende des langen und ereignisreichen Tages verdienten sich die Schüler zusammen mit ihren Partnern von der AFNORTH International School einen Besuch bei McDonalds und zogen eine sehr positive Bilanz. „Ich kann dieses Projekt und diese Erfahrung jedem Schüler nur weiterempfehlen.“ (S. Henges)