MINT-Tag der EF in den Schüler-Laboren der RWTH Vom Betriebspraktikum direkt ins Schüler-Labor
190211. Gleich fünf Schülerlabore der RWTH Aachen wurden für den MINT-Tag der Stufe EF gebucht. Die fast 100 Schüler der EF machten sich am Montag, dem 11.02., auf in die Welten der Informatik, der Robotik, der mathematischen Modellierung, der Enzymatik sowie in die Nanowelt der kleinsten Teilchen.
Informatik enlightened – Was Blumen, Autos und Solarzellen verbindet
Mit Arduino-Microcontrollern, einem Satz LEDs und weiteren Elementen eines speziell für dieses Modul zusammengestellten Koffers traf sich eine Gruppe Informatiker im Infosphere Schülerlabor der RWTH zur Erkundung des Lichts. Die Verwendung von Licht-Sensoren als Einparkhilfe, zur Geschwindigkeitsmessung, zur Informationsübertragung, zur Messung von Helligkeit und Farbtemperatur und einige Fragen mehr wurden in Experimenten im wahrsten Sinne des Wortes „beleuchtet“.
Robocope – Robotik-Intensiv-Kurs
Eine weitere Informatik-Gruppe nahm an einem Intensiv-Robotik-Kurs im Roboscope, dem Robotik-Schülerlabor der RWTH am Technologiepark Europaplatz teil. Hierbei wurden die schon aus früheren Jahren bekannten Lego Roboter mit LeJOS objektorientiert programmiert (Java für Lego Mindstorms) und das Fachwissen aus dem Unterricht praxisorientiert umgesetzt.
Kleine Helfer große Wirkung – Enzyme als Katalysatoren unter der Lupe
Im Schülerlabor Chemie und Biologie, dem CheERs!, beschäftigte sich eine Gruppe naturwissenschaftlich interessierter Schüler mit den chemischen Aspekten der Enzymatik. Zentrale Fragestellungen dieses Moduls waren z.B. das Aufspüren der katalytischen Wirkung kleiner Moleküle (Enzyme) beim Waschen von Wäsche, bei der Wirkung von Medikamenten und in der Käseproduktion und wie diese Katalysatoren Reaktionen und Prozesse beeinflussen. Hierbei lernten die Schüler u.a. auch zahlreiche Anwendungsbereiche der Enzymatik kennen. Wissenschaftliche Arbeitsweisen dokumentierten die Schüler nicht nur, indem sie weiße Kittel trugen, Protokolle und Diskussionen über die Ergebnisse der Experimente trugen ebenso dazu bei.
Wie funktioniert das mp3-Format und was hat das mit Mathe zu tun?
Im CAMMP-Schülerlabor der RWTH ging eine Schülergruppe der Frage nach, wie mithilfe der mp3-Komprimierung Speicherplatz von Musik reduziert werden kann. Hierbei war es zunächst erstaunlich, dass – im Zeitalter von immer erschwinglicher werdendem Speicherplatz oder Streaming-Angeboten – eine Komprimierung von Daten überhaupt erforderlich ist. Nach einem Blick in die Geschichte der Tonaufzeichung lernten die Schüler zunächst kennen, wie generell Musik am Computer dargestellt werden kann, ehe man sich in Zweierteams Gedanken um ein Komprimierungsverfahren machte, das mit einfachen MATLAB-Programmen selbst entwickelt und angewendet werden konnte. Eine Sicherstellung guter Klangqualität wurde bei den Komprimierungsverfahren auch nicht außer Acht gelassen.
Einblicke in die Nanowelt
Das Modul des SciPhyLab der RWTH zum Thema Nanowelt bot den Schülern – ausgehend von Alltagsbeispielen wie Sonnencrème und Brillengläsern – eine Einführung in die Nanotechnologie. In verschiedenen Kleingruppen näherte man sich den unbekannten Größenordnungen kleinster Strukturen und Objekten und führte Experimente zu verschiedenen Themen durch. Es wurden Seifenblasen erzeugt, der Lotoseffekt studiert, aber auch mit einem Raster-Kraft-Mikroskop gearbeitet. In einer gemeinsamen Konferenz erklärten sich die Gruppen schließlich gegenseitig ihre neuen Erkenntnisse und Entdeckungen.
Auch wenn der Termin unmittelbar nach dem Betriebspraktikum aus organisatorischer Sicht nicht als günstig zu bezeichnen war, so nahmen doch viele Schüler neue Erkenntnisse und Erlebnisse vom MINT-Tag mit und konnten sich im Sinne einer Berufsorientierungsmaßnahme ein Bild von naturwissenschaftlichem Arbeiten in seiner vielgestaltigen Ausprägung machen. Es wird nicht der letzte MINT-Tag an der RWTH gewesen sein…
Fotos: Dr. O.