Florian fischt fleißig flinke Fiecher aus der Ficht… Fließgewässer-Exkursion des Q1 LK Biologie
190704. Ein sonniger, zur frühen Stunde allerdings noch ein wenig kühler Tag – ideal, um mit dem LK Bio der Q1 (Dr. O.) mal wieder raus an die frische Luft zu gehen und eine andere Seite der Biologie jenseits von Buch, Arbeitsblättern, Gedanken- und Lehrer-Demo-Experimenten zu entdecken. Nachdem zuvor die geschichtlichen, politischen und naturwissenschaftlichen Hintergründe der Erfassung und Bewertung der Gewässergüte ausführlich besprochen wurden, konnten sich die Schüler nun den physikalisch-chemischen und biologischen Gewässeruntersuchungen an der Vicht (Höhe Bernhardshammer) widmen und die Gewässerstrukturgüte am Standort erfassen.
Zum Ende des Schuljahres und zum Auftakt ihres über die Sommerferien laufenden Projektunterrichts, in dem die Schüler in Kleingruppen ein selbst gewähltes Fließgewässer bzw. aquatisches Biotop untersuchen werden, hatten alle sichtlich viel Spaß bei dieser Unternehmung: es wurden GPS-Daten zum Standort ermittelt, die Gewässerstruktur oberhalb und unterhalb der Messstelle bewertet, pH-, Nitrat-, Nitrit-, Ammoniumwerte und die Leitfähigkeit des Wassers sowie die Sauerstoff-Konzentration in Abhängigkeit von der Wassertemperatur bestimmt. Besonders lustig waren einerseits die „Mann, ist das kalt“-Rufe derjenigen, die sich barfuß ins Wasser begaben, um bei der Messung der Fließgeschwindigkeit die Styropor-Probenkörper wieder aufzufangen (wohl dem, der Gummistiefel dabei hatte), und andererseits die erstaunten „Da drin ist ein Tier?“-Fragen, als man die ersten Köcherfliegenlarven in ihren kunstvollen Köchern aus kleinen Steinchen oder aus Pflanzenmaterial auf der Unterseite der umgedrehten Steine aus dem Bachbett entdeckte. Geduldig versuchten einige, die gefunden Organismen mithilfe der Bestimmungsschlüssel und -bücher bis zur Art zu bestimmen, um aus den der Literatur zu entnehmenden Saprobiewerten den Saprobienindex zu ermitteln. Beim Zurückbefördern der Gesteinsbrocken ins Wasser und den dadurch verursachten Fontänen und Wasserspritzern kam bei einigen schließlich auch das „Kind im Manne“ hervor.
Ãœber die Ferien hinweg werden sich die einzelnen Gruppen weitere Gewässergüte-Untersuchungen an selbst ausgewählten Messstellen planen, durchführen, auswerten und in einem „Produkt“ (z.B. Gutachten, Webseite oder Portfolio) präsentieren. Viel Spaß dabei!
Fotos: Dr. O.