„Mein verwundetes Herz“ Briefe zwischen Mutter und Kindern (G. Toeghiono, veröffentlicht 17.04.2013)
Briefe der Lilli Jahn (Sara Kutsch) an ihre drei Kinder Ilse, Johanna und Eva Jahn, gelesen von Maren Küpper, Kathrin Meisen und Pia Schön, erinnerten an das tragische Schicksal einer von vielen Familien mit jüdischen Wurzeln zur Zeit der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland. Lilli Jahn, Ärztin von Beruf, wurde im Zuge der Judenhetze der Nationalsozialisten ins Arbeiterlager Breitenau bei Kassel eingewiesen, wo ein Großteil des Briefwechsels stattgefunden hat. In diesen Briefen erzählen sich Mutter und Kinder über ihr tägliches Leid, berichten jedoch auch über erfreuliche Aspekte ihres Lebens. Der Briefwechsel gestaltet sich schwierig, da das Schriftkontingent für Inhaftierte stark limitiert war, Sendungen durften nicht empfangen werden. Dennoch gelang es Geschenke ihrer Kinder, bestehend aus Nahrung etc., im Arbeiterlager entgegenzunehmen.
Im weiteren Verlauf beginnt der Krieg in Deutschland. In Briefen beiderseits finden sich nunmehr Sorgen hierüber. Der Briefwechsel wird immer einseitiger – Lilli Jahn selbst schreibt kaum mehr – gezwungen oder mangels Kräften. Schlussendlich wird sie ins Vernichtungslager nach Auschwitz deportiert, wo ihr letzter Brief, nicht von ihr verfasst, vermutlich aber diktiert wird. Kommentare erläutern für das Publikum eventuelle Unverständlichkeiten, die sich zwangsläufig aus temporalen Geläufigkeiten der damaligen Gesellschaft ergeben.
Basierend auf Martin Doerry’s „Mein verwundetes Herz. Das Leben der Lilli Jahn“ wurde die Lesung von Herrn Arthur Jaworski ins Leben gerufen. Wie er selbst sagt „waren etliche Personen an den Vorbereitungen beteiligt“, unter anderen Frau Angelika Ewert (ehemaliges Aufsichtsratsmitglied der Redaktion), die das bis dato ruhende Projekt wieder aufgenommen und einen großen Teil des Konzeptes gestaltet hat. Musikalisch untermalt wurde die dargebotene Präsentation vor Ort durch eine Projektgruppe des Musikkurses der Stufe Q1, die speziell für diese Präsentation ein Stück komponiert hat, welches sich der Unterrichtsreihe „Klangfarbenkompositionen“ anlehnt.
Sollte Interesse zu diesem Werk bestehen, ist es möglich, sich ein Exemplar des genannten Werkes in der Schülerbücherei auszuleihen.