Richtig Alarm – jetzt erst recht! G. Toeghino, Stolberg, den 13. Dezember 2012
Nach langer Probezeit in Schule und privaten Räumlichkeiten ist es nun endlich soweit. Das von Peter Sonntag aufgestellte Ensemble „Ritze Earth Band“, bestehend aus musikalischen Schülern des Ritzefeld-Gymnasiums, gibt sein Debut zusammen mit der überaus bekannten und anerkannten Jazz-Rock-Band „Final Virus“ im Kulturzentrum Frankental.
Bis auf wenige Plätze ist der Saal gefüllt, als die Musiker die Bühne betreten. Nun wird sich zeigen, ob der von der Landesregierung geförderte Workshop Erfolg ernten wird. Schon bei den ersten erklingenden Tönen ist das Publikum begeistert. „Mission Impossible“, das Titelthema der Crack Field Stompers, der Big-Band des Ritzefeld-Gymnasiums, erscheint am heutigen Abend in ungewohntem Gewand. Das auftretende Ensemble lockt das letzte Quäntchen Klang aus seinen Instrumenten hervor – das Ergebnis berauschend. Fetziges Tempo, bestechende Klangfülle, improvisierte Soli, „fetter Sound“. Tosender Applaus.
Das überraschende an diesem Ensemble ist, dass es aus verschiedensten Alters- und Instrumentengruppierungen zusammengesetzt ist: Vorhanden sind Flöte, Saxophon, Posaune, Trompete, Gitarre, Schlagzeug, Percussion, Piano und natürlich Bass in einer Harmonie, die selbst den „Basspapst“ und „Guru“ Peter Sonntag sentimental werden lassen.
„Sehr professionell“ und „als hätten die [Schüler] nie etwas anderes gemacht“ folgen auch schon die nächsten Stücke, die neben dem konventionellen Notenspiel auch Freiraum für Improvisationen bieten. „Ritze Forever“ und ein nicht betiteltes Jazz-Stück, beides locker flockig, fetzige Eigenkompositionen, sind hierfür ein Beispiel.
Nicht nur die Schüler, sondern auch die „richtigen Profis“ beweisen ihr Können in musikalischen Meisterwerken wie zum Beispiel im verträumten Stück „Behind Blue Eyes“. Schließlich wird ein weiteres wohlbesonnenes Stück präsentiert, wobei diesmal Peter Sonntag richtig in Schwung kommt, indem er das Stück „Birdland“ mit einem Bass Solo einleitet. Erneut tosender Applaus. Pause.
In der zweiten Hälfte des Abends kommt neben dem hervorragenden Instrumentalklang eine weitere Komponente hinzu: Gesang. Junge und nicht ganz mehr so junge Sängerinnen besteigen die Bühne und bezaubern das Publikum über den Klang der Musiker hinaus. Beginnend mit dem durch akustisch-spannende Effekte eingeläutetem Stück „Epitaph“ steigert sich die Vorstellung noch weiter. Gefolgt vom rockigen „Word Up“ erreicht der Abend seinen Höhepunkt, bis er schließlich mit dem Evergreen „Hey Jude“ ausklingt.
Minutenlange Standing Ovations bringen sogar die Musiker dazu, Beifall zu leisten; denen, die sie die ganze Zeit über betreut und „bearbeitet“ haben – der Band „Final Virus“, besonders ihrer Hauptfigur Peter Sonntag, der sich vor strahlender Freude bemüht, Worte hervorzubringen. Rufe nach einer Zugabe werden laut, doch der Basspapst vertröstet auf das kommende Jahr, da nicht mehr Stücke in der kurzen Zeit eingeübt werden konnten. Dennoch festigt sich der bleibende Eindruck dieses Jahrhundertkonzertes. Ein großer Erfolg, nicht nur für die Organisatoren und Zuschauer, sondern auch für ihre Mitwirkenden.
Zu hoffen bleibt, dass dieses hervorragende Projekt auch im nächsten Jahr weiter fortgeführt werden kann, und Unterstützung bei der Landesregierung findet.
Anmerkung: Die Reihenfolgen der Stücke entsprechen nicht dem tatsächlichen Ablauf.